Die Lage der Pressefreiheit hat sich nach Meinung der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) in Deutschland verschlechtert.
In dem hier zitierten Artikel wird vor allem die Pressefreiheit in Mecklenburg-Vorpommern thematisiert. Dort erwarten wohl Pressestellen von Behörden immer häufiger Rechercheunterlagen oder Angaben zu den Informanten bevor sie Anfragen von Journalisten beantworten.
Außerdem würden Journalisten von kritischen Medien einfach nicht zu Veranstaltungen eingeladen. Fragt man nach, warum der Kollege nicht eingeladen wurde, bekommt man die Erklärung, die Einladung sei wohl abhanden gekommen oder aus technischen Gründen nicht angekommen.
Vor allem rechte Parteien wie zB die NPD haben unter dieser Presseunfreiheit zu leiden. Immer wieder soll es Absprachen über die Berichterstattung zur NPD zwischen dem Schweriner Innenministerium und den hiesigen Medien geben.
So überraschte 2009 die Sprecherin des Innenministeriums einen Journalisten mit der Bemerkung, es sei doch mit allen Medien im Lande abgesprochen, dass über eine Plakataktion der NPD in Löcknitz nicht berichtet werden soll. Der zuständige Journalist hatte dieses ignoriert, und berichtete trotzdem darüber. Daraufhin wurde er in die Ecke der Nazis gestellt und unter anderem von dem ver.di eigenen Magazins „M“ „Menschen Machen Medien“ der Propaganda für die NPD bezichtigt.
Auf dem 7. Landesmedientag des Deutschen Journalisten-Verbandes M-V mit dem bezeichnenden Arbeitstitel: „Der Umgang der Medien in M-V mit dem Rechtsextremismus“ hielt das Eingangsreferat kein anderer als der Innenminister Lorenz Caffier (CDU) selbst, um so die Medien wohl in die gewünschte Spur zu bringen.
Die Stoßrichtung von Seiten der Politik in Schwerin scheint klar. Die Medien sollen in ihrer Berichterstattung möglichst unangenehme Themen wie Korruption oder den politischen Gegner ausklammern. Der Chefredakteur der Schweriner Volkszeitung, Dieter Schulz, stellte daher die rhetorische Frage: „Wenn die Nazis nicht im Blatt sind, sind sie dann weg?“ Er sagte, zur Glaubwürdigkeit gehöre selbstverständlich die kritische Distanz zum Gegenstand der Berichterstattung.
Der Chefredakteur von GNN-MVregio GmbH Uwe Schröder bezeichnet das Handeln der politischen Eliten in M-V frei nach Bismarck, Zitat:
„Je weniger die Leute davon wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie.“
Es ist geht hier nicht darum, ob man die NPD als rechtsextreme Partei ausklammern sollte oder nicht, sondern es geht ganz einfach ums Prinzip. Denn wenn in Deutschland Pressefreiheit herrscht, dann sollte man eben auch über diese Partei konstruktiv und fair berichten dürfen.
Und überhaupt: Wenn sie schon bei der NPD diesen Schritt gehen, nicht frei und unabhängig zu sein, wie weit gehen sie dann erst bei EU -u. US-kritischen Nachrichten, was wird da wohl alles erst besprochen und dann unter den Tisch fallen?
Die Presse spricht es erst mit der Regierung/Innenministerium ab, worüber sie berichten wird? Das hat dann aber nichts mehr mit unabhängigen und innovativem Journalismus zu tun, sondern diese Journalisten sind Knechte und Bedienstete der Bundesregierung.
Und übrigens, die MVregio ist die einzige bekannte Nachrichtenseite, die über diese Verschlechterungen der Pressefreiheit in Deutschland berichtet. Welt Online hingegen schweigt zu Deutschland bis auf einen Satz. In diesem einen Satz spricht das Springerblatt sogar noch von einer Verbesserung(!) der Pressefreiheit in Deutschland und belügt damit die deutschen Bürger.
Auch DAS sollte einem mal zu denken geben.
Quelle: http://www.mvregio.de/nachrichten_region/435943.html
Siehe auch: http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article10440719/Pressefreiheit-auch-in-Europa-bedroht.html
https://deinweckruf.wordpress.com/2010/09/29/unsere-freie-presse-verrat-wir-verhandeln-im-hinterzimmer-geheime-dinge/