Archiv für die Kategorie ‘Uwe Barschel’

Wenn man sagt Deutschland stände auch heute noch unter der Regie ihrer damaligen US-amerikanischen Besatzer, so heißt das natürlich nicht gleich, dass es hier in der BRD nur so von amerikanischen Aufpasser wimmelt, die uns tagtäglich und für jeden Bürger ersichtlich auf die Finger gucken.

Nein, eine stetige Überwachung und Kontrolle Deutschlands darf natürlich nicht auffällig sein, denn der deutsche Michel soll ja keinen Verdacht schöpfen, dass Deutschland immer noch unter Kontrolle ihrer damaligen Besatzer steht.

Und wen  schickt man für solche Geheimoperationen am besten ins Rennen? Richtig, die CIA.

So berichtet der Spiegel in einer Ausgabe von 1995 völlig unverblümt über das Wirken der CIA in Deutschland:

„Bislang hatten die Geheimdienstler der Siegermacht USA, die sich nach Kriegsende mit Hilfe des Nazi-Generals Reinhard Gehlen im Bundesnachrichtendienst (BND) in Pullach ihr deutsches Ziehkind schufen, in der Bundesrepublik ungehemmt agiert wie auf dem eigenen Hinterhof.

 In den heißen Jahren des Kalten Krieges tummelten sich mehrere hundert hauptamtliche Späher der US-Agentenzentrale auf bundesdeutschem Boden mit Operationszentralen in Bonn und West-Berlin, im Frankfurter IG-Farben-Hochhaus und in München.“

Ein hochraniger, Kölner Verfassungsschützer weiß darüber zu berichten, Zitat:

„Die Amerikaner machten bei uns, was sie für richtig hielten.“

Und ein erfahrener Pullacher Nachrichtendienstler registrierte, daß es den transatlantischen Kundschaftern nicht bloß um Ost-Aufklärung ging, sondern auch um die politische und wirtschaftliche Ausforschung der Bundesrepublik.

Laut dem BND-Mann hätten sich dafür genügend Deutsche als Informanten zur Verfügung gestellt – und für viel Geld auch Bonner Politiker(!), Zitat:

„Die stiegen teuer ein.“

So wurden Politiker in der Nachkriegszeit für ihre Dienste von der CIA bezahlt, also kann man davon ausgehen, dass vieles was die Politiker außen- sowie innenpolitisch ansetzten, in Wirklichkeit von der CIA instruiert wurde, und sowohl BND als auch die Bonner Politiker haben die CIA = USA über Deutschlands Politik auf dem Laufenden gehalten.

Beim Bundesnachrichtendienst beobachtete man die hiesigen Aktivitäten der US-Behörde in Langley (Virginia) teils besorgt, teils neidvoll:

„Die US-Kollegen tummelten sich im Gelben vom Ei; die hatten tolle Zugänge und konnten ständig ins Kanzleramt und in die Parteizentralen marschieren.“

Ja, und das passierte nicht nur in den 50ern und 60ern, sondern ging weit bis in die 90er Jahre hinein.

Weiter berichtet der Spiegel über die dreisten Methoden der CIA nach dem Fall der Berliner Mauer 1989. So kassierten sie wichtige Dokumente und allerlei Stasi-Material, welches eigentlich dem BND zugestanden hätte.

Markus Wolf (ja, auch der taucht hier wieder auf…) erzählt sogar, dass man ihm Millionen für einen Wechsel geboten hatte:

„Die waren unglaublich forsch, die gingen mit hohen Chargen direkt unsere Mitarbeiter an und boten Überläufern Millionen.“

Die kauffreudigen Freunde von „Hortensie“, so das Pullacher Synonym für die CIA, schnappten sich in Ost-Berlin die besten Brocken.

Nun liegen diese Stasi-Dokumente in den Archiven von Langley. Die Deutschen bekommen nur begrenzt Einblick in die Original-Karteien.

Bonns herbeipilgernde Agentenjäger müssen sich mit herausgefiltertem Material begnügen und dürfen sich nur unter Aufsicht Notizen machen. Kein Wunder, daß da der Verdacht aufkam, die CIA habe inzwischen ein paar von Wolfs Top-Spionen für eigene Zwecke requiriert.

Soso, dann gab es für Markus Wolf’s Aussage, die CIA hätte seinen Leuten Millionen geboten wohl doch nicht so ganz haltlos, wenn schon der Verdacht aufkam die CIA habe sich ein paar von Wolfs Top-Agenten geholt.

Das bestätigt doch, dass Wolff im Geheimen auch für die CIA tätig war. Und auch für die CIA hatte er Barschel nach Genf gelockt – das sind keine Zufälle mehr, sondern ganz klare Fakten.

Aber unser Thema ist ja nicht Barschel, sondern die CIA und ihre Arbeit in Deutschland.

Da die Aktionen der CIA immer dreister wurden, fühlte sich die Bonner Regierung auf den Schlips getreten. Die Eingriffe der CIA in die Arbeit der BRD-Marionetten sorgte für nachhaltige Verstimmung beim Bonner Verbündeten. Ein BND-Spitzenmann äußerte sich wütend:

„Das war die letzte Aktion unkontrollierten Vorgehens der Amis bei uns.“

Ob sie mit diesen Drohgebärden allerdings was erreichen konnten, bleibt ungeklärt.

Fakt ist dass auch nach der Wende noch die Telefone deutscher Regierungsstellen abgehört worden sind, worauf sich das Kanzleramt angeblich in Washington darüber beschwert haben soll, Zitat:

„Ihr habt hier nicht mehr die Rechte wie vor 1989.“

Doch so eindeutig ist das indes nicht. Zwar wurde das Zusatzabkommen zum Nato-Truppenstatut, das die westdeutschen Geheimdienste zur nachrichtendienstlichen Zusammenarbeit mit „den alliierten Entsendestreitkräften“ verpflichtet, unterdessen geändert.

Aber auch nach Artikel 53 der Neufassung müssen(!) die Deutschen „die Erfordernisse der militärischen Sicherheit“ bei den hiesigen Nato-Kontingenten berücksichtigen, „insbesondere die Unverletzlichkeit von Räumen, Einrichtungsgegenständen und Schriftstücken, die der Geheimhaltung unterliegen“.

Was dann aber unter „Erfordernisse der Sicherheit“ verstanden werden kann, ist Ansichtssache, denn, wie jeder Geheimdienstprofi weiß:

„Da bleibt genügend Spielraum für Heimlichtuerei auf deutschem Boden.“

Zudem sind Amerikas Kundschafter nach dem Sieg über den Weltkommunismus dabei, sich in ihrem subversiven Wissensdrang neue Wirkungskreise zu erschließen: zum Beispiel auf dem Gebiet der Wirtschaftsspionage. Da geht es auch um Wettbewerbsvorteile gegenüber bisherigen Partnern, wie auch der damalige Hinauswurf von fünf US-Spionen aus Frankreich klar demonstrierte.

Nach Ansicht von Erich Schmidt-Eenboom vom Weilheimer Forschungsinstitut für Friedenspolitik hatte die CIA für die Zukunft ein diskreteres Auftreten geplant: Sie schaffe „zur Spionage gegen befreundete Gastländer zunehmend illegale Residenturen in den Auslandsniederlassungen amerikanischer Konzerne“. Überdies, so der Geheimdienstkritiker, sei Deutschland „nicht mehr Frontstaat gegenüber Rußland, sondern östlichere Vorposten wie Litauen nehmen diese Funktion wahr“.

Der Artikel schlug damals hohe Wellen, bis in den Bundestag. So stellten Anneliese Buntenbach und die Fraktion Bündnis 90/Grünen bezüglich des Artikels des Spiegels eine Anfrage an die damalige Bundesregierung.

Offensichtlich war die damalige Opposition auch geschockt über die immer noch existierende Macht der Amerikaner -in Gestalt der CIA- über Deutschland.

Hier ist die Anfrage:

Ja, durchaus berechtigte Fragen, allerdings kann man damit rechnen, dass die Bundesregierung unter Bundeskanzler und USA-Fan Helmut Kohl ganz bestimmt nicht ehrlich darauf geantwortet hat, schließlich wäre es doch ein kleiner Skandal gewesen, zuzugeben dass Deutschland immer noch unter der Kontrolle und Beobachtung ihrer damaligen Besatzer steht.

Und das tun wir bis heute noch. Im März diesen Jahres deckte Wikileaks auf, dass die CIA mittels Propaganda die deutsche Bevölkerung in Kriegsstimmung bringen wollte, Amerika weiß also bestens darüber Bescheid, wie die Deutschen zum Thema Afghanistan – und aller anderen imperialistischen US-Kriege steht, so sehr werden wir immer noch kontrolliert und bespitzelt.

Und ohne eine Abnabelung von den Vereinigten Staaten wird sich das auch nicht ändern – leider. Ein Regierungswechsel muß also her, ansonsten sieht die Zukunft Deutschlands ziemlich schwarz aus.

Quellen: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9201820.html

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/13/025/1302542.pdf

http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=9201820&aref=image017/SP1995/029/SP199502900440048.pdf&thumb=false 

(Artikel des Spiegels im PDF-Format)

Siehe auch: https://deinweckruf.wordpress.com/2010/10/14/betrug-deutschland-steht-auch-weiterhin-unter-dem-besatzungsrecht/

 https://deinweckruf.wordpress.com/2010/08/04/wikileaks-propaganda-der-cia-um-die-europaer-in-kriegsstimmung-zu-bringen/

https://deinweckruf.wordpress.com/2010/11/22/die-cia-totete-uwe-barschel-und-die-bundesregierung-wusste-davon/

Es ist sicherlich einer der spektakulärsten Kriminalfälle überhaupt, der Tod des CDU-Politikers Uwe Barschels. Er ist sogar so spektakulär, dass selbst Trashmedien nicht davor zurückschreckten, diesen Fall sensationslüstern zu vermarkten.

 Denn erst kürzlich schickte RTL der Witwe Uwe Barschels, Freya Barschel, ein sogenanntes „Medium“ auf den Hals, welches dann, nach einer netten Konversation mit Uwe Barschel im Jenseits, zu dem Schluß gekommen ist, dass Uwe Barschel ermordet worden ist – was für eine Überraschung! RTL versicherte außerdem noch, dass das Medium vorher nicht wusste, mit welchem Fall sie es da zu tun hatte, und da können wir RTL doch glauben! Schließlich ist der Sender (aus Sicht des Senders) nicht für lüsternen Sensationsjournalismus und niveaulose Unterhaltung bekannt, sondern für seine unglaublich innovative Berichterstattung!

Sarkasmus beiseite, natürlich haben sie diesem Medium gesagt um wen es sich handelt, für wie blöde halten sie die Zuschauer eigentlich? Die Frau Medium Kim Anne Jannes war auch am Dienstag zu Gast bei Maischberger, wo sie mit dämlichen Gelächter die Physiker und Psychologen zur Weißglut treiben wollte. Diese haben sie übrigens auch gefragt, ob Uwe Barschel denn gesagt hätte, wer ihn letztendlich umgebracht hat, aber soweit kam ihr netter Talk mit dem Geist Barschels wohl gar nicht, was für eine Überraschung, oder?

Aber vielleicht können wir da etwas mehr Licht ins Dunkel bringen, bekannt ist ja dass erst 1994 Lübecker Staatsanwälte wegen eines Verdachts des Mordes Ermittlungen einleiteten, vorher tat man den Fall als Selbstmord ab. Dass dies nicht ganz der Wahrheit entsprechen kann, zeigen mehrere Anhaltspunkte (Zusammenfassung von Wikipedia):

Barschel bestellte beim Zimmerservice eine Flasche 85er Beaujolais Le Chat-Botté, die gegen 18:30 Uhr mit zwei Gläsern – wie in diesem Hotel üblich – auf das Zimmer geliefert wurde. Barschel hatte die Flasche im Beisein des Kellners geöffnet und den Wein probiert, nach seinem Tod war die Flasche nicht auffindbar. Generalstaatsanwalt Rex hält es sowohl für möglich, dass ein Zimmerkellner die Flasche entfernt hat, ohne ins Badezimmer zu schauen, als auch, dass Barschel die Flasche selbst entsorgt hat. Auch ein Mörder hätte die Flasche entsorgt haben können, eine unbemerkte Einnahme der Medikamente über den Wein wäre Rex zufolge jedoch nicht möglich gewesen. Eines der Gläser blieb unbenutzt, das andere wurde zerbrochen im Mülleimer des Badezimmers gefunden. Auf dem zerbrochenen Glas wurde nur ein Fingerabdruck Barschels sichergestellt, dies kann sowohl dadurch erklärt werden, dass das Glas abgewischt wurde als auch dadurch, dass Barschel das Glas so hielt, dass er keine weiteren Abdrücke hinterließ.

Nach Aussage des deutschen Oberstaatsanwalts Heinrich Wille war ein aus der Minibar des Hotelzimmers stammendes Whiskyfläschchen ausgespült worden. Zudem wurde nachgewiesen, dass die Flasche Spuren von Diphenhydramin enthalten hatte.Nach Gutachter-Aussagen lässt sich dies dadurch erklären, dass Barschel aus der Flasche trank, nachdem er das Diphenhydramin bereits eingenommen hatte und so über Lippenkontakt und Speichelrückfluss Diphenhydramin-Spuren in die Flasche gelangten. Die in der Whiskeyflasche enthaltene Flüssigkeit hatte einen Alkoholgehalt von nur 0,035 %. Rex erklärt dies damit, dass Barschel, der sonst keinen Whiskey trank, die entleerte Flasche mit Wasser füllte und trank.

 Im Flur des Hotelzimmers wurde ein ausgerissener Hemdknopf gefunden, mit sämtlichem Garn in allen vier Knopflöchern. Der Knopf stammte aus dem zweiten Knopfloch von oben, Barschels Krawatte war ordnungsgemäß gebunden.Rex erklärt den ausgerissenen Knopf mit unkontrollierten und unkoordinierten Handlungen die unter dem Einfluss von starken Schlafmitteln, wie sie bei Barschel nachgewiesen wurden, auftreten können.

Die Lage der Schuhe Barschels war ungewöhnlich. Der rechte Schuh lag gebunden im Flur des Hotelzimmers vor der Zwischentür zum Zimmer, der andere nass und geöffnet vor der Badewanne. Im vorderen Bereich des im Badezimmer aufgefundenen Schuhs wurde Dimethylsulfoxid nachgewiesen. Der Badewannenvorleger wies einen großen Fleck auf, der von Abfärbungen dieses Schuhs verursacht worden war. Für Rex deutet die Lage der Schuhe „auf unplanmäßiges Handeln eines bereits bewusstseinsgetrübten zum Suizid Entschlossenen hin.“Ein planvoll vorgehender Mörder hätte hingegen darauf geachtet, die Schuhe unauffällig anzuordnen.

Auch ein vorgefundenes Handtuch war mit Dimethylsulfoxid – einem Mittel, welches unter anderem ermöglicht, eine beliebige andere Substanz durch die Haut aufzunehmen – verunreinigt. Das Tuch lag in der Kofferablege-Nische neben dem Koffer an der Eingangstür und nicht im Badezimmer. Oberstaatsanwalt Wille ist der Meinung, dass dieses Handtuch dort von einem Täter hingeworfen wurde, der sonst im Hotelflur mit einem Handtuch sofort aufgefallen wäre. Da auf dem Handtuch Farbanhaftungen von Barschels Schuh gefunden wurden, schließt Rex hingegen, dass Barschel mit dem Handtuch seinen Schuh, auf den eine Flüssigkeit gelangt war, abgewischt hat. Aufgrund der auffälligen Platzierung und der Tatsache, dass nicht etwa leichter zu entsorgendes Toilettenpapier benutzt wurde, deutet auch das Handtuch Rex zufolge auf irrationales Handeln eines Suizidenten hin.

Auf der Badewannenvorlegematte fand sich eine Spur, die als nicht von Barschel stammender Abdruck eines Schuhs interpretiert wird. Rex zufolge ist es möglich, dass falls es sich bei der Spur um einen Schuhabdruck handelt, dieser von den Stern-Reportern oder den Schweizer Polizisten, die den Tatort nur oberflächlich sicherten, stammt. Die von den Stern-Reportern gemachten Fotos können hier nicht zur Klärung beitragen, da die Matte nur unklar zu erkennen ist.

Bei der Obduktion der Leiche wurde ein Hämatom auf der rechten Stirnseite festgestellt, welches eventuell durch Gewaltanwendung entstanden sein könnte. Der Schweizer Gutachter hielt dazu fest, dass das sehr oberflächliche Hämatom „beim Stoß des Kopfes gegen die Badewanne bei einem Krampf während des Komas entstanden sein konnte. Das Koma kann Krämpfe entstehen lassen. Ich bringe in Erinnerung, dass genau an der Stelle der Kopf gegen die Badewanne gelehnt war.

Wer sich dieses Hämatom mal genauer anschauen will, hier ist das Obduktionsphoto:

Kommen wir nun aber zu den sogenannten Verschwörungstheorien, die ja in Wirklichkeit gar keine sind, denn es gibt zahlreiche Gutachter, Beobachter und vor allem auch enge Vertraute Uwe Barschels, die einen Selbstmord nicht nur konsequent verneinen,sondern auch als völlig absurd abtun.

 So stützen wir uns diesbezüglich erstmal auf zwei Artikel, einen von der Berliner Zeitung aus dem Jahr 1994, und einen von der New York Times aus dem Jahre 1995.

In beiden wird berichtet, dass Uwe Barschel an dem Wochenende, an dem er in Genf auf mysteriöse Weise ums Leben kam, von der CIA beobachtet worden ist.

Das geht aus zwei von der Stasi abgefangenen Telegrammen eines CIA-Mitarbeiters hervor. Diese stützen den Verdacht, dass BND und Kanzleramt mehr über den Tod Uwe Barschels gewusst haben könnten!

 Und wie es der angebliche Zufall so will, fand genau am 10. und 11. Oktober in Genf, also an dem Wochenende an dem auch Uwe Barschel ums Leben kam,  eine der größten Geheimdienstoperationen der achtziger Jahre statt. CIA und Mossad sowie von Geheimdiensten aus Südafrika, Iran, Nordkorea und dem Libanon gaben sich in Genf die Ehre. Bei den Genfer Verhandlungen ging es unter anderem auch um Waffengeschäfte.

Der südafrikanische Waffenhändler Dirk Stoffberg sagte 1994 in einem Interview aus, dass ihm gegenüber Angaben gemacht worden seien, wonach Barschel von Robert Gates, später CIA-Direktor und heute Verteidigungsminister der USA, nach Genf bestellt worden sei, Zitat Dirk Stoffberg:

 „Am Wochenende, als Uwe Barschel ermordet wurde, fanden in Genf zwei Meetings von Waffenhändlern statt. Aus meiner Kenntnis der Hintergründe der damals aktuellen Geschäfte von Uwe Barschel bin ich sicher, dass der Politiker als Vermittler von Nukleartechnologie für den Iran und den Irak tätig war.“

Laut Stoffberg war Barschel auch am Verkauf von U-Booten an Südafrika beteiligt.

Kurz nach seiner Aussage starb Stoffberg am 20. Juni 1994 mit seiner Freundin aus nicht geklärten Umständen. Die offizielle Version lautet Doppelselbstmord.

Und als die Lübecker Staatsanwaltschaft die Aussagen bezüglich des CIA-Mitarbeiters Robert Gates überprüfte, fand sie Erstaunliches heraus:

„Ein Mister Gates befand sich am 6. Oktober 1987 in derselben Maschine der Lufthansa, mit der Dr. Barschel mit seiner Frau von Frankfurt nach Genf flog.“

Natürlich bestritt die CIA diese Vorwürfe. In einer vertraulichen Nachricht an die Lübecker Staatsanwaltschaft äußerten sie, dass es sich bei dem Passagier nicht um Robert Gates gehandelt habe.

Doch kommen wir zurück zu den Telegrammen:

Zwei Telegramme, die an jenem Oktoberwochenende von dem Schweizer CIA-Mitarbeiter ~Matt“ nach Langley und Washington ~to authorized statlons only“ (nur an autorisierte Empfänger) geleitet und von der Stasi abgehört wurden, scheinen nämlich die Version zu stützen, daß Uwe Barschel in die Genfer Geheimdienstoperation einbezogen war.  

Nach Informationen der Berliner Zeitung geht der BND in seinem Bericht an die Lübecker Staatsanwaltschaft davon aus, daß es sich bei der in einem Telegramm mit dem Decknamen „perch“ (englisch für Barsch) bezeichneten Person um den CDU-Politiker handelt.

Das abgedruckte Telegramm könnte der Beleg dafür sein, daß sich Barschel am Abend des 10. Oktober 1987 mit vier Personen getroffen hat, die die CIA als „Jerry“, „Temple“, „Lokal“ und „Rabbi“ bezeichnet. In diesem Gespräch verweigerte „perch“ alias Barschel unnachgiebig eine Kooperation („perch unylelding refuses coop“).

Der „Rabbi“ könnte natürlich auch ein Mitarbeiter vom Mossad sein, der die CIA bei dieser professionellen Tötung unterstützt hat.

Das zweite CIA-Telegramm aus dem Stasi-Nachlaß legt eine Spur, die aus Genf über Pullach, den Sitz des BND, bis ins Bonner Bundeskanzleramt reicht.

Darin werden „FRG EIS activity“ wiedergegeben, womit die Genfer Aktivitäten des deutschen „Federal Intelligence Service“, zu deutsch Bundesnachrichtendienst, gemeint sind. In dem Telegramm ist verschlüsselt von einem RND-Verblndungsmann — „FRG FIS conn(ec)tor“ — die Rede, der am 10. Oktober 1987 in Genf eingereist ist und sich mit jenem „Jerry“ treffen will, der n dem zweiten Telegramm als die Kontaktperson des „perch“ erwähnt ist. Die Unterkunft für den Verbindungsmann besorgte über den BND ein „Dr. Richter“ („qutrs booked via FISFRG Dr. Richter“).

Unter dem Namen „Dr. Richter“ bewohnte seinerzeit der deutsche Spezialagent Werner Mauss eine luxuriöse Villa im Genfer Nobelvorort Colony. An dem bewußten Wochenende war Mauss, der im Auftrag der deutschen Industrie und des BND seit Jahren Geheimaufträge erledigt, ebenfalls in Genf, will aber Barschel nicht getroffen haben.

Natürlich hat er Barschel nicht getroffen, wie sollte es auch anders sein?

Aber komisch ist das schon, denn Werner Mauss ist in Sachen Kriminalfälle kein unbeschriebenes Blatt, Zitat Wikipedia über Werner Mauss:

„Werner Mauss wird mit einer Reihe von spektakulären Kriminalfällen in Verbindung gebracht. Die genauen Abläufe und seine Beteiligung sind allerdings nur zum Teil geklärt, was zur Legendenbildung beiträgt. So wird der Name Mauss im Zusammenhang mit dem Auffinden des Seveso-Giftes genannt, mit der Festnahme des mutmaßlichen RAF-Terroristen Rolf Pohle in Athen, mit der Freilassung der Hisbollah-Geiseln Rudolf Cordes und Alfred Schmidt im Libanon und mit der Festnahme der Täter sowie Rückführung des geraubten Kölner Domschatzes.“

Interessant ist hierbei auch noch, dass bei all diesen „spektakulären Kriminalfällen“ gelistet bei Wikipedia, mit denen Mauss in Verbindung gebracht wurde, einer fehlt – nämlich der von Uwe Barschel, woran das wohl liegt?

In dem Artikel der New York Times wird auch noch erwähnt, dass die Witwe Barschels, Freya Barschel, ausgesagt hat dass ihr Mann jemanden von der Stasi mit dem Decknamen „Roloff“ treffen wollte, unter diesem Decknamen ist der damalige Minister für Staatssicherheit, Markus Wolf, bekannt.

Markus Wolf beantragte nach der Wiedervereinung 1991 in Österreich politisches Asyl.

Doch was für diesen Fall hier interessant ist, ist dass Wolf bevor seinem Antrag auf politisches Asyl in Österreich ein Angebot der CIA bekam, die ihm Schutz in den USA vor den deutschen Behörden geben wollten!

Warum haben sie ihm dieses Angebot gemacht, wo er doch für den damaligen Feind als Spitzel gearbeitet hatte? Da mußten sie Wolf ja irgendwie und aus irgendwelchen Gründen besonders vertrauen…Vielleicht hat Wolf ja Barschel extra für die CIA nach Genf gelockt?

Tia, dieses Geheimnis nahm Markus Wolf mit in sein Grab, denn er starb 2006.

Das geheime „Barschel Buch“ vom Lübecker Staatsanwalt darf bis heute nicht veröffentlicht werden

In Zusammenarbeit mit dem Spiegel wollte der ermittelnde Lübecker Oberstaatsanwalt Heinrich Wille ein Buch über den Fall schreiben. Den Antrag für eine genehmigungspflichtige Nebentätigkeit lehnte Generalstaatsanwalt Erhard Rex jedoch ab mit der Begründung, es sei nicht angemessen, dass Staatsanwälte dienstlich erworbenes Wissen zu ihrem finanziellen Vorteil privat vermarkteten. Wille fasste sein Wissen trotzdem in einem Buch zusammen, doch auf den Markt bringen darf er es vorerst nicht.

Dabei ist die Begründung des Generalstaatsanwalts Erhard Rex, warum Wille das Buch nicht veröffentlicht werden darf, vollkommen haltlos. Denn so durfe beispielsweise in einem anderen, ähnlichen Fall der Generalstaatsanwalt Klaus Pflieger auch seine gewonnenen Erkenntnis zur RAF und zur Schleyer-Entführung publizieren, warum aber wird es Wille dann so konsequent verboten?

Nachdem das Bundesverfassungsgericht einen Antrag Willes auf Erlass einer einstweiligen Anordnung, das Buch vor einer Entscheidung im Hauptverfahren erscheinen zu lassen, ablehnte, entschied das Verwaltungsgericht Schleswig, dass das Buch Willes erscheinen dürfe – daraufhin hat der Generalstaatsanwalt sofort Berufung eingelegt!

Warum also wehrt sich die Justiz so vehement gegen die Veröffentlichung des Buches? Kommen da etwa Dinge ans Tageslicht, die die Öffentlichkeit besser nicht erfahren sollte?

Der Lübecker Staatsanwalt Heinrich Wille jedenfalls ist sich sicher, das es Mord war. Und zwar ein höchst professioneller Mord,  der vermutlich mit Kenntnis staatlicher Stellen vollstreckt worden sei.

Dazu sagte er im Juni 2007 folgendes:

„Es gibt wohl Wissensträger, sei es im Ausland, sei es im Bereich der CIA.“

In einem anderen Interview von August 2010 äußerte der damalige zuständige Staatasanwalt Heinrich Wille sogar, dass der Bundesnachrichtendienst wohl sehr interessiert an dem war, was die Staatsanwaltschaft im Fall Barschel tat!

Wille sagte dazu:

„Mit anderen Worten, uns verdächtigen Personen für dieses mutmaßliche Tötungsdelikt zu nähern. Das wurde schon relativ frühzeitig vereitelt, auch durch Einflussnahme auf das Verfahren.“

Aber heute sei ihm deutlich, Zitat:

„…dass wir keine Chance hatten.“

 Auch andere Ungereimtheiten gaben will und seinen Kollegen zu denken, Zitat Wille:

„Als dann intensiv ermittelt, eine Spur in Richtung Tschechoslowakei, wo Uwe Barschel in einer Kur war, verfolgt wurde, haben wir diese Informationen weiter gegeben. Aber „rein zufällig“ sei dort angeblich das Gästebuch der westlichen Besucher vernichtet worden.“

Hmm, das sind schon wirklich komische Zufälle, und genau wegen dieser mysteriösen Zufälle zweifelt Staatsanwalt Wille noch heute an der Selbstmordtheorie.

Doch das war noch lange nicht alles: Der BND  beispielsweise sei nur wenig hilfreich gewesen. Zwar habe der BND seine Kenntnisse wohl weiter gegeben, aber ohne eine wirkliche Gewichtung. Außerdem hat der BND selbst auch nicht mitrecherchiert,was aber nach Willes Überzeugung möglich gewesen wäre.

Wille geht heute weiterhin von einem Tötungsdelikt aus. Allerdings habe er keine Hinweise, dass die so genannte Wanterkant-Affäre „maßgeblichen und unmittelbaren Einfluss auf die Tötung hatte“. Allenfalls mittelbar. Vorstellbar sei „eine Motivlinie entlang des Exports von U-Boot-Blaupausen nach Südafrika und der Bruch des Uno-Embargos“. Das sei aber eben auch nur eine denkbare Motivlinie. Letztlich habe die Staatsanwaltschaft nie gesicherte Erkenntnisse gehabt, „wo konkrete Motive liegen könnten“.

Und das war das Besondere an dem Barschel-Verfahren. Normalerweise gibt es zunächst Spuren, die sich in eine Richtung verdichten. Im Fall Barschel kamen immer neue Richtungen hinzu. Sicher sei nur, dass Barschel von grenzüberschreitenden Geschäften gewusst habe. Dass er selbst daran beteiligt gewesen sei, dafür gebe es keine belegbaren Hinweise. Er habe sich aber gerade bei seinen Besuchen in der DDR in einer Art und Weise verhalten, die nicht im Einklang mit der Rolle eines Ministerpräsidenten gewesen sei.

Wille beklagt heute, dass „zu schnell plakative Schlussfolgerungen gezogen worden seien.“ Unglaublich schnell sei der Selbstmord als die Lösung gesehen worden. Der Staatsanwalt spricht von einer „öffentlichen Vorfestlegung, die ihresgleichen sucht.“ Dabei gehen laut Wille die damals mit dem Fall befassten Ermittler von Polizei und Staatsanwalt immer noch von Mord aus. Wille sagt, er sei erst später zu dieser Überzeugung gekommen.

Die Barschel unterstellte Tablettensucht zieht Wille in Zweifel. „Dafür gibt es keinen Beleg.“ Es gebe nur Beweise, dass er Tablettenmissbrauch betrieben habe. Vieles spreche dagegen, „weil er doch eine sehr starke Persönlichkeit war.“ Nach seinem Flugzeugabsturz 1987 war Uwe Barschel fast zwei Monate im Krankenhaus. Und er habe nur wenige Tage eine Tablettenmedikation bekommen, sei aber die ganze Zeit in der Klinik freundlich gewesen.

Selbstmord traue er Barschel nicht zu. Wille kannte Barschel seit dem Jurastudium in Kiel persönlich. Er hat Barschels Freunde befragt, seinen Möllner Arzt zum Beispiel. Barschel habe eine enge Beziehung zu seiner Mutter gehabt. Dazu sagte Will:

„Selbstmord hätte Barschel weder seiner Mutter noch seiner Familie angetan.“

Außerdem hätte er sich die Medikamente für einen Selbstmord gar nicht so schnell besorgen können. Seinen Rücktritt kündigte er am 25. oder 26. September an. Am 2. Oktober trat er zurück. Und am 6. Oktober flog er nach Gran Canaria. In dieser Zeit hätte er sich die vier Medikamente beschaffen müssen. Von denen ist aber eines in Deutschland gar nicht erhältlich. Und er konnte ja nicht irgendwo hingehen und danach verlangen, Zitat Wille:

„Die hätte ihm jeder Apotheker verwehrt!“

Heinrich Wille gibt ein Versäumnis bei seinen Ermittlungen zu. Und das sei eine schwere Last für ihn, deswegen will er jetzt für die Aufklärung der Wahrheit kämpfen.

Da gibt es ja auch noch den ominösen, abgerissenen Hemdknopf, der Wille zum Zweifeln brachte. Barschel verlor den zweiten Knopf von oben, dieser wurde nachgewiesener Maßen von oben nach unten abgerissen. . Im Hemd gab es einen Ausriss an jener Stelle. Er muss mit ziemlicher Kraft nach unten gerissen worden sein. Aber der Mann lag in der Badewanne mit hochgezogener Krawatte. Der Staatsanwalt sagt dazu:

„Versuchen Sie mal, den Knopf so unter der Krawatte abzureißen. Und würden Sie dann die Krawatte wieder hochziehen? Oder greifen Sie unter die Krawatte, um den Knopf abzureißen? Ich behaupte, das geht gar nicht.“

Das ist für ihn und auch für den damaligen Oberstaatsanwalt damals „ein eindeutiger Hinweis auf diskrete Gewalt. Und dann das Whiskeyfläschchen aus der Minibar. Es war etwas Wasser darin. Es war ausgespült. Ein Selbstmörder habe zwar kein Interesse daran, dass andere feststellen, welche Medikamente er genommen habe. Dies greife aber nicht bei Medikamentenresten in einem Whiskyfläschchen, weil eine zeitraubende Analyse unwahrscheinlich gewesen sei. Der Grund für das Ausspülen des Whiskyfläschchens könne daher nur die Beseitigung von Tatspuren sein. Die Flasche war aus der Minibar. Später hat ein Gerichtsmediziner darin eines der vier Medikamente, die Barschel im Körper hatte, nachgewiesen.

Wille sagt auch, dass er sich selbst während der Ermittlungen in weiten Zeiträumen hätte zu dem Fall gar nicht äußern dürfen. Und somit wurde auch keinerlei Medieninformationen betrieben. Das Verfahren wurde 1998 eingestellt. Aber bei einem Tötungsdelikt ist so etwas nie endgültig abgeschlossen.

Deswegen hat auch Freya Barschel, übrigens nach dem sie sich das Buch von Heinrich Wille gelesen hatte(!), 2007 um eine erneute Aufnahme der Ermittlungsverfahren gebeten. Das Buch muß so überzeugend gewesen sein, dass sie nochmals diesen Schritt eines schwierigen langwirigen Verfahrens in Kauf nehmen wollte. Allerdings kam es wohl nicht dazu.

Vermutlich ist das der Grund, warum Freya Barschel an dem RTL-Sendungsformat „Das Medium“ teilgenommen hat. Nicht weil sie wirklich glaubte, dass diese Frau Kontakt zu ihrem Mann im Jenseits aufbauen kann, sondern eher um noch einmal die volle Aufmerksamkeit der Medien zu bekommen. Sie wollte auf den Fall aufmerksam machen, vermutlich mit der Hoffnung, dass man eventuell noch einmal das Vermittlungsverfahren aufnehmen kann. Auf der einen Seite verständlich, aber auf der anderen auch ziemlich fragwürdig, denn man hätte auch anders wieder auf den Fall aufmerksam machen können, dafür brauchte es kein Scharlatan-Medium auf dem sensationslüsternen, niveaulosen und quotengierigen Trashsender RTL.

Das ändert aber trotzdem nichts an der Tatsache, dass Uwe Barschel ermordet worden ist, und das von der CIA mit der Beteiligung der Bundesregierung und vermutlich auch anderen Geheimdiensten, wie zB dem Mossad.

Denn das allgemeine Beharren auf der Selbstmordtheorie, sei es von Generalstaatsanwalt Rex, sei es von renommierten Journalisten oder der Bundesregierung selber zeigt doch nur dass hinter dem mysteriösen Todesfall Uwe Barschels viel mehr dahinter steckt, als nur ein – übrigens wie Heinrich Will sagte „perfekt inszenierter und hochprofessioneller“ – Selbstmord. 

 Quellen:

„Zwei CIA-Telegramme stützen den Verdacht, daß BND und Kanzleramt mehr über den Tod Uwe Barschels wissen“: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1994/1228/inland/0003/index.html

 http://www.ln-online.de/artikel/2834351/Der_Fall_Barschel%3A_Wille_bleibt_dabei%3A_Es_war_Mord.htm

Die Seite der Lübecker Nachrichten über mir schon lange nicht mehr verfügbar, aber seit Neustem seltsamerweise auch nicht mehr im Cache aufrufbar (wie noch vor einigen Monaten), zum Glück wurde der Artikel als PDF gespeichert:

http://pit-flensburg.de/pitblog/wp-content/uploads/2010/08/fall-barschel-ln.pdf

http://www.nytimes.com/1995/01/01/world/german-politician-s-death-is-reinvestigated-as-possible-murder.html?scp=11&sq=uwe%20barschel&st=cse

http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Mauss

http://www.n-tv.de/politik/Neues-Ermittlungsverfahren-article226671.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Markus_Wolf

http://www.welt.de/politik/article1240831/Uwe_Barschel_und_das_Raetsel_um_Zimmer_317.html

http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Das-Mysterium-Barschel_aid_487622.html